Laut der repräsentativen JAMES-Studie von 2018 besitzen 99 Prozent der Jugendlichen ein Smartphone und sind durchschnittlich 2.5 Stunden am Tag damit beschäftigt. Diese Zahl sollte allerdings nicht überinterpretiert werden, da ein Smartphone auch zahlreiche Komfortfunktionen bietet (Wecker, Uhr, TV, Radio etc.). Sie zeigt jedoch eins: Das Smartphone ist aus dem Alltag von Jugendlichen nicht mehr wegzudenken.
Unsere Erfahrungen zeigen auch, dass Jugendliche im Zusammenhang mit den neuen Medien zwar schnell eine technische Kompetenz erlangen; nicht selten sind sie sich jedoch wirklich bewusst, welche Tragweite ihr Handeln haben kann. Um die Medienkompetenz von Jugendlichen im FitAttest Berufsvorbereitungsjahr zu fördern, widmen wir deshalb einmal im Jahr einen ganzen Tag lang dem Thema Cybercrime und neue Medien.
Am Vormittag schauen wir uns jeweils gemeinsam den Schweizer Film «Upload» von Tobias Ineichen an. Er zeigt auf eindrückliche Art, wie schnell ein harmloser Spass unter Jugendlichen zu einem regelrechten Sexting-Skandal mit verheerenden Folgen werden kann. In der anschliessenden Diskussionsrunde erörtern wir Fragen und sprechen über persönliche Erfahrungen der Jugendlichen.
Am Nachmittag besuchen wir einen Workshop der Stadtpolizei Zürich zum Thema Cybercrime. Ein Spezialist klärt die Jugendlichen über verschiedene Themen im Zusammenhang mit dem Internet auf:
- Was bedeutet Cybermobbing und Sexting und wie werden diese strafbaren Handlungen durch die Polizei verfolgt?
- Was heisst «das Recht am eigenen Bild» im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken wie WhatsApp, Instagram, Snapchat, TikTok etc.?
- Was ist legale, was illegale Pornografie?
- Download und Upload von Musik/Filmen: Was ist in der Schweiz erlaubt, was nicht?
Die Jugendlichen beteiligen sich jeweils mit grossem Interesse und Engagement am Workshop. Dabei zeigt sich, dass sie in vielen Themen nur über Halbwissen verfügen. Sie sind froh, klare Anweisungen und Informationen zu erhalten, wie sie sich vor Risiken im Internet schützen und welche Konsequenzen strafbare Handlungen haben können.